Eine neue Generation von China-Restaurants schiesst wie Pilze aus dem Boden. Vorbei die Zeiten, als chinesische Restaurants nach solchen Aussahen. Auch das neue Khujug an der Schöneggstrasse will anders sein und bricht mit biederem China-Kitsch. Ob die Küche mithalten kann? Die Macher des äusserst erfolgreichen Ach’i, ein leuchtender Stern in der China-Restaurant-Szene, haben expandiert. Ihr zweites Lokal heisst Khujug. Damit wollen sie die Erfolgswelle weiter reiten, mit ähnlichem Konzept. Auch gestalterisch erinnert das Khujug mit seinen exotisch-farbigen Wandtapeten und einer angenehmen Abwesenheit von chinesischem Kitsch an das Ach’i. Nur die an der Decke hängenden Bilderrahmen wirken etwas gesucht und wären nicht unbedingt nötig. Daran soll es aber nicht scheitern. Bei unserem Besuch vergangenem Montag war das Restaurant fast voll, und das nur einige Tage nach der Eröffnung. Auffällig dabei: Unter den Gästen befanden sich grossmehrheitlich Asiaten. In der dicken Menükarte findet man ein breites Spektrum chinesischer Gerichte. So breit, dass man schnell den Überblick verliert, zu mal man sich unter den Namen der Speisen nicht immer etwas vorstellen kann – hier fehlen für ein mal die Bilder. Die Auswahl von über 100 Positionen reicht vom scharfen Gurkensalat über Dim Sum, Wantan Teigtaschen bis hin zu Nudelsuppen, gebratenem Reis bis hin zuriesigen Schüsseln mit Fischstücken in scharfer Sauce.Und mit Tom Yam Suppe, Curry und Edamame verstecken sich sogar „ausländische“ Exoten im Angebot. Fast alle Gerichte bekommt man für unter 30 Franken. Lediglich der Hotpot und der Eintopf liegen knapp darüber. Wir waren zu dritt im Khujug und haben uns quer durch das Angebot probiert. Inklusive Getränke kam die Rechnung auf 233.40 Franken zu stehen. Montag bis Freitag: 11 bis 14:30 Uhr und 18 bis 23 Uhr Samstag: 12 bis 23 Uhr Sonntag: 17 bis 22:30 Uhr Auch wenn eigentlich alles da ist, was es braucht, ringen neue Restaurants manchmal am meisten mit sich selbst. So auch das Khujung. Das wurde bei den Gerichten augenscheinlich: Der erste Eindruck war zwar nicht schlecht, trotzdem fehlte es den Speisen an dem gewissen Etwas und kein Gericht konnte uns so weit begeistern, dass wir speziell dafür wieder hierher zurückkämen. Das kann und muss sich in den nächsten Wochen ändern. Ein mittelmässiges Desaster bei unserem Besuch war der Service. Nicht nur, dass es ernsthafte Kommunikationsprobleme mit der chinesisch sprechenden Bedienung gab, da fehlte es neben Serviceorientierung auch sonst an fast allem, was man selbst bei einer stark reduzierten Erwartungshaltung voraussetzen darf. Hier zeigt sich eindrücklich, dass es für einen erfolgreichen Familienbetrieb keine unerhebliche Aufgabe ist, plötzlich zwei statt nur ein Restaurant zu führen und für ein gutes Qualitätsniveau zu sorgen. Trotz aller Anfangsschwierigkeiten: Das Khujug hat Potenzial, denn die Zeit für diese Art von ethnischen Restaurants könnte nicht besser sein. Und schaffen es die Macher, die Gäste (vor allem auch die anspruchsvollen chinesischen) zu überzeugen und einen ähnlich guten Ruf wie das Ach’i zu etablieren, dann wird sich das Lokal durchsetzen können. Wir sind gespannt, wie sich das Restaurant in den nächsten Wochen entwickelt. Restaurant Khujug Schöneggstrasse 5 8004 Zürich Tel. +41 41 888 05 58 khujug.restaurant (Fotos: Carrie Meier-Ho)