Hast Du Dich auch schon einmal im Urlaub, wenn Du in anderen europäischen Ländern warst, gewundert über die im Vergleich relativ teuren Lebensmittelpreise? Sicher, im direkten Vergleich zu deutschen Preisen ist das Essen, vor allem in Restaurants, oft billiger als bei uns. Wie aber sieht es aus, wenn man die Preise ins Verhältnis setzt zum Einkommen im jeweiligen Land? Dann sieht die Sache nämlich ganz anders aus, und wir sehen dass in den reichen Industrieländern der Anteil des Einkommens, der für Lebensmittel ausgegeben wird, am geringsten ist und die Menschen in wenig entwickelten Ländern den größten Anteil, oft die Hälfte ihres Geldes, nur für Essen ausgeben müssen.
In Deutschland betrug der Anteil im Jahr 2017 ohne Alkohol
und Tabakwaren ca. 12 %. Ähnlich sieht es in der Schweiz, Österreich,
Großbritannien, Finnland, Norwegen, Dänemark und den Niederlanden aus. In
Spanien und Frankreich sind es schon 15 %, in Italien und der Türkei 19, in
Tschechien und Griechenland über 20, in Russland 27 und in Rumänien, Kroatien
und Bulgarien 31% In der Ukraine müssen die Menschen 55% ihres Einkommens für
Lebensmittel ausgeben, ebenso in vielen außereuropäischen Ländern wie in Kenia,
Äthiopien etc.
Wir sehen also wieviel wir in Deutschland anteilig übrig
haben für guten Wohnraum, Kleidung, Urlaub und Freizeit im weltweiten
Vergleich. Oder hier ein anderer Gedanke zum Thema: es können sich viele
Menschen leisten, mehr Geld für qualitativ besseres Essen auszugeben! Der Trend
geht eindeutig zu mehr Qualität. Immer mehr Menschen schauen nicht nur auf das
billigste Angebot. Vielen liegt auch das Tierwohl am Herzen, und vielleicht
fragst auch Du Dich beim nächsten Restaurantbesuch, wie wohl das Schwein gelebt
hat, das das leckere Gulasch abgibt? Oder wie die Milchkuh gehalten wurde?
Wieviel Spritzmittel oder Gentechnik gebraucht wurden um das Brotgetreide oder
das Gemüse zu erzeugen, wieviel Plastikplanen auf den Gewächshäusern in
Spanien?
In unserer globalisierten Welt mit unserem Zugang zu so
vielen Informationen können wir nicht sagen wir wüssten nichts davon. Wir
Konsumenten entscheiden darüber, was wir durch unseren Restaurantbesuch
unterstützen. Soll auch der Arbeiter in der Bananenplantage fair bezahlt
werden? Wir können unseren kleinen Anteil dazu beitragen, jeder für sich.